Pforzheim – Pforte zum Schwarzwald.
Der Name Pforzheim wird auf das lateinische Wort „porta“ – Übergang - zurückgeführt, denn hier lag in den ersten drei nachchristlichen Jahrhunderten der Enz-Übergang der Militärstraße Ettlingen – Cannstatt.
Viele Funde in der Umgebung von Pforzheim, so ein römischer Gutshof im Hagenschießwald, erinnern daran. Eine alemannisch-fränkische Siedlung im Bereich der so genannten Altenstadt von Pforzheim folgte. Um 1200 wurde mit dem markgräflichen Schloss der Grundstein für die Neustadt Pforzheims gelegt. Durch ihre günstige Verkehrslage wuchs sie schnell; Flößer und Tuchmacher waren bald in Pforzheim zu Hause.
Im 17. Jahrhundert wurde Pforzheim mehrfach zerstört. 1767 gründete Markgraf Karl Friedrich von Baden als Teil der Wiederaufbauarbeiten die erste Schmuck-Manufaktur Pforzheims. 1945 legte ein Luftangriff achtzig Prozent des Stadtgebiets in Schutt und Asche.
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Heute dominiert kühle moderne Sachlichkeit in der Architektur das Stadtbild von Pforzheim. Restauriert hab man die Reste einiger historischer Bauten. Liebevoll restauriert wurde die Pforzheimer Schlosskirche St. Michael. Wieder zugänglich ist die Grablege der Markgrafen von Baden im Stiftschor.
Öffnungszeiten der Pforzheimer Schlosskirche:
März-Oktober: Mittwoch – Freitag – 15.00 – 17.00 Uhr, Sonntag – 11.00 – 12.00 Uhr
Am Pforzheimer Stadtgarten erwartet das im Frühling 2006 neu eröffnete und erweiterte Schmuckmuseum seine Besucher. Es ist in dem 1961 nach Plänen von Manfred Lehmbruck fertig gestellten und nach Johannes Reuchlin (großer Sohn der Stadt) benannten Haus untergebracht. Gezeigt wird die gesamte Bandbreite des abendländischen Schmucks, Originale aus fünf Jahrtausenden, von antiken Gegenständen über keltische Fibeln und mittelalterliche Preziosen bis zu zeitgenössischen Filigranarbeiten sind zu sehen wie eine außerordentliche Sammlung von Ringen als alter und neuer Zeit.
Öffnungszeiten Schmuckmuseum Pforzheim:
Dienstag – Sonntag: 10.00 – 17.00 Uhr
Ein Erlebnis ist der Besuch des Technischen Museums der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie, das im Gebäude von Kollmar & Jourdan an der Bleichstrasse untergebracht ist. Man kann die Arbeitsschritte der Schmuckherstellung und der Uhrenproduktion von der Arbeitsvorbereitung bis zum fertigen Produkt miterleben.
Öffnungszeiten des Technischen Museums Pforzheim:
Mittwoch – 9.00 – 12.00 Uhr, 15.00 – 18.00 Uhr
Jeder 2. und 4. Sonntag im Monat – 10.00 – 17.00 Uhr
Das reichhaltige Stadtmuseum für den Raum Pforzheim ist in der ehemaligen Kirche sowie dem zugehörigen Schul- und Pfarrzentrum des nordwestlichen Stadtteils Brötzingen untergebracht. Besonders sehenswert sind der römische Meilenstein (245 n. Chr.) mit dem Namen PORTUS und eine Holzstatuette von Sirona, der keltisch-römischen Fruchtbarkeitsgöttin, sowie mittelalterliche Glas- und Keramikfunde.
Öffnungszeiten im Stadtmuseum Pforzheim:
Dienstag und Donnerstag – 14.00 – 17.00 Uhr
Sonntag – 10.00 – 17.00 Uhr
Ein Platz der Feste – Der Marktplatz von Pforzheim
Mittelpunkt der Stadt ist schon immer der Marktplatz gewesen, Zentrum und Treffpunkt der Pforzheimer. Auf dem Marktplatz erlebten sie die Hochzeit des jungen Markgrafen Karl von Baden mit der Herzogin Katharina von Österreich im Jahre 1447. 100 Ochsen, 1500 Kälber, 8000 Gänse, 17 000 Hühner und 120 000 Liter Wein wurden damals verzehrt.
Auf dem Marktplatz von Pforzheim wurde im Jahre 1526 der an den Bauernkriegen beteiligte und in Pforzheim erwischte Maler Jerg Ratgeb gevierteilt. Hier rotteten sich im Jahre 1726 die Frauen zusammen, um ihre im Rathaus gefangenen Männer zu befreien und den Bürgermeister und die Räte zu verprügeln – es ging darum, dass die Pforzheimer keine Steuern zahlen wollten, was sie nach einer Verordnung von 1491 auch nicht brauchten.
Auf dem Marktplatz Pforzheims fand im Jahre 1914 nach einer gewonnenen Schlacht im Ersten Weltkrieg eine Siegesfeier statt. Sie wurde durch einen schrecklichen Lärm gestört. In der Brötzinger Gasse war ein Fuhrwerk durch eine Schaufensterscheibe hindurch gefahren. Die Pforzheimer glaubten an einen Fliegerangriff. Es gab eine Panik, und am nächsten Morgen lagen die dabei verloren gegangenen Gegenstände zum Abholen auf dem Pforzheimer Marktplatz bereit. Es waren 605 Hüte und Mützen, 31 Mäntel und Jacken, 71 einzelne Schuhe, viele Handtaschen, einige Geldbeutel, falsche Zöpfe, Zahnprothesen und – etwas Unterwäsche.
Nie wieder haben die Pforzheimer Einwohner einen Sieg gefeiert. Sie begehen hier heutzutage lieber jeden September ihr Marktplatzfest (Öchselfest) – ungestört.
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